Zeitschrift FREIHAUS zur Neuen Wohnungsgemein- nützigkeit
  • Onkel Toms Hütte ist eine der bekanntesten gemeinnützigen Wohnbauten Berlins [Foto: Gyxmz, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=31677469]

Anfang November ist die 27. Ausgabe der Zeitschrift FREIHAUS zum Thema „Gemeinwohlorientierung in der Wohnungsversorgung. Entwürfe, Standpunkte und Debatten zur Einführung einer neuen Wohngemeinnützigkeit“  herausgekommen. Die Zeitschrift wird von STATTBAU Hamburg publiziert. Das Heft bietet einen vielseitigen und überaus lesenswerten Einblick in die bundesweite Debatte zur (möglichen) Einführung der Neuen Wohnungsgemeinnützigkeit und weitere Beispiele und Positionen aus Hamburg, Thübingen und Berlin. Zu lesen gibt es auch ein Interview mit unserer Vorständin Sabine Horlitz zur Stadtbodenstiftung.

Aus dem Vorwort:
„Die Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP hat sich in ihrem Koalitionsvertrag von 2021 darauf festgelegt, zeitnah eine Neue Wohngemeinnützigkeit (NWG) auf den Weg zu bringen. Seit Ende 2022 wird die Ausgestaltung der NWG unter Federführung des SPD-geführten Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB), der Beteiligung des FDP-geführten Finanzministeriums (BMF) und der Einbeziehung von Verbänden und Fachleuten diskutiert. Begleitend dazu wird das Vorhaben in der Fachöffentlichkeit kontrovers verhandelt: Während die Fraktion der Grünen im Bundestag die Abschaffung der alten Wohngemeinnützigkeit im Jahr 1990 als „eine der größten Fehlentscheidungen in der Wohnungspolitik“ bezeichnet und Vertreter*innen kleiner Genossenschaften, von Wohn- und Gewerbeprojekten sowie Stiftungen und gemeinwohlorientierten Wohninitiativen in der NWG eine große Chance sehen, halten die Verbände der etablierten Wohnungswirtschaft sie für „überflüssig“. Das Handelsblatt geht noch einen Schritt weiter und titelt, Ökonomen würden die NWG für „gefährlich“ halten. Das Thema scheint also ganz offensichtlich zu polarisieren und die Gemüter zu erhitzen. In einem gewissen Widerspruch dazu steht, dass die NWG in der breiten Öffentlichkeit und den Medien wenig Aufmerksamkeit erfährt. Dies ist sicherlich u.a. der Tatsache geschuldet, dass bisher keine fertigen Gesetzesentwürfe vorliegen und die Komplexität des Themas eine Annährung nicht ganz einfach macht.

Wir denken, dass es sinnvoll und wichtig ist, die Debatten um die NWG zu öffnen und zu intensivieren, um dafür zu sorgen, dass im laufenden Gesetzgebungsverfahren auch gerade die Interessen derjenigen Berücksichtigung finden, die am meisten auf Verbesserungen in der Wohnungsversorgung angewiesen sind: Menschen mit niedrigem und mittlerem Einkommen sowie diejenigen, die besondere Schwierigkeiten haben, sich auf dem Markt angemessen mit Wohnraum zu versorgen.“

Hier geht es direkt zum Heft: https://stattbau-hamburg.de/wp-content/uploads/2023/11/Freihaus-Nr27-digital-web.pdf