Community Land Trusts (CLTs) sind ein gemeinschaftliches, nicht gewinnorientiertes Eigentumsmodell, mit dem Grund und Boden der Spekulation entzogen wird, um ihn für dauerhaft günstigen Wohnraum zur Verfügung zu stellen, aber auch für andere gewerbliche, soziale oder kulturelle Nutzungen – von Nachbarschaftszentren über Gewerbehöfe bis zu Gemeinschaftsgärten. Sie sind zudem eine Form der nachbarschaftlichen Selbstverwaltung, in der gemeinschaftlich über die Nutzung des Bodens und die darauf befindlichen Gebäude entschieden wird, so dass diese dem lokalen Bedarf entsprechen. Die Kurzformel „community-led development on community-owned land” fasst die Kernidee des CLT treffend zusammen.

Nachbarschaftlich – selbstverwaltet – nicht spekulativ

Laden zum Verkauf eigener Produkte, Georgia, Alabama ©NewCommunities

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CLTs entstanden Ende der 1960er Jahre im Kontext der Bürgerrechtsbewegung im ländlichen Süden der USA, um angesichts der diskriminierenden Bodenpolitik schwarzen Farmer*innen dauerhaft gesicherten Zugang zu Ackerland und Wohnraum zu ermöglichen. In den 1980er Jahren, als Aufwertungsprozesse in US-amerikanischen Städten und dort insbesondere in einkommensschwachen Nachbarschaften verstärkt zur Verdrängung der dortigen Bewohner*innen führten, wurden die ersten städtischen CLTs gegründet. In diesem Kontext wurde das anfänglich ländlich-landwirtschaftliche Modell auf das Problem der Bereitstellung dauerhaft bezahlbaren Wohnraums und entsprechender Gemeinschaftseinrichtungen übertragen und den neuen Anforderungen gemäß ausdifferenziert. Gerade in den Städten sind CLTs zu einem erprobten Mittel gegen Gentrifizierung und Verdrängung geworden.

Als nachbarschaftsbezogenes Modell zur langfristigen Sicherung kostengünstigen Wohnraums für Menschen mit geringem Einkommen fanden CLTs in den folgenden Jahren rasche Verbreitung. Mittlerweile gibt es hunderte von CLTs vor allem in den USA und Großbritannien, aber auch auf dem europäischen Festland. In den letzten Jahren werden CLTs zudem vermehrt als mögliches Eigentumsmodell für die informellen Siedlungen Lateinamerikas diskutiert. Als nachbarschaftsbezogenes Modell der langfristigen Sicherung kostengünstigen Wohnraums insbesondere für Menschen mit geringem Einkommen findet das CLT-Modell jetzt auch in Berlin mit der Stadtbodenstiftung eine ideelle Fortführung.

CLTs sind sowohl hinsichtlich ihrer Größe als auch der Nutzungen und baulichen Formen, die auf dem gemeinschaftlich verwalteten Land realisiert werden, sehr unterschiedlich ausgestaltet. Trotz ihrer großen Vielfalt besitzen alle CLTs eine ähnliche rechtlich-organisatorische Struktur und teilen eine Reihe von Grundprinzipien, sich gut mittels der drei namensgebenden Begriffe Community, Land und Trust zusammenfassen lassen.

Hintergrundbild: We demand Housing now!